1. Gesundheitsversorgung der Raumschaft Geislingen / oberes Filstal
Unter welchen Voraussetzungen, mit welchem Konzept soll und kann die Gesundheitsversorgung der Raumschaft Geislingen / oberes Filstal als originäre Pflichtaufgabe des Landkreises erfüllt werden?
(Die vorgeschlagene Zukunftsperspektive erfüllt diese Pflicht nicht, sie stellt lediglich eine Minimalversorgung dieser Raumschaft sicher.)

2. Notarzteinsätze
Es ist zu erwarten, dass die Notarzteinsätze zunehmen werden, da Bürger/Patienten vermehrt die Rettung/Notarzt alarmieren. Dazu kommen dann auch noch die langen Wartezeiten in der ZNA (wenn nur noch 1 Klinik im LK ist).
2.1. Vermehrte Einsätze erfordern mehr Personal. Wie wird der erhöhte Personaleinsatz organisiert?
2.2. Kann die Anzahl der Dienste durch das Katastrophenzentrum TÜ gewährleistet werden? Gibt es dafür schriftliche Zusagen?
2.3. Was kosten diese Dienste?
2.4. Bislang werden die Dienste, die von Ärzten aus der HKG geleistet werden, erst nach 17 Uhr vergütet. Wie soll dies in Zukunft abgewickelt werden?
2.5. Beatmungs-WGs sind derzeit eingemietet. Dadurch entstehen keine langen Wege der
Intensiv- und Notarztversorgung in der HKG. Diese müssten in Zukunft von extern bedient werden. Notarzteinsätze fallen an. Mit welchen Kosten ist dadurch zu rechnen?

3. Notaufnahmen
Wie viele Notaufnahmen nimmt die Helfenstein-Klinik auf?
3.1. Wie viele wochentags von 08 – 17 Uhr?
3.2. Wie viele wochentags von 17 – 08 Uhr?
3.3. Wie viele an Samstagen, Sonn- und Feiertagen, aufgeschlüsselt nach zwischen 08 und 17 Uhr bzw. zwischen 17 und 08 Uhr?

4. Niederschwellige Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten.
Hausärzte aus der Geislinger Raumschaft haben bislang Patienten zur Abklärung z.B. zum Ausschluss von Thrombosen oder Lungenembolien uvm. in die ZNA der HKG schicken können.
Diese müssten dann mit deutlich mehr Fahrtstrecke und Zeitaufwand in die KaE gebracht werden und führen dort zu wesentlich mehr Patientenaufkommen. In Summe reden wir aktuell von 17.000 Patienten, die dann zu den aktuell 44.000 Patienten der KaE dazukommen würden.
4.1. Ist dies organisatorisch und räumlich zu bewerkstelligen?
4.2. Welche Maßnahmen (räumliche Kapazitäten, Personal …) müssen dazu ergriffen werden?

5. OP-Säle in der Helfenstein-Klinik
5.1. Welche Operationen können in der HKG weiterhin stationär und ambulant erbracht  werden? Woher kommen die Patienten? Wie ist die Zuweisung?
5.2. Wie hoch sind die Investitionskosten für die Sanierung der OP-Säle?Wie sind die Kosten ermittelt worden? Gibt es Alternativen?

6. Versorgung der Bürger/innen in der Raumschaft Geislingen / oberes Filstal wird deutlich schlechter, wenn keine ZNA mehr in der HKG etabliert ist.
6.1. Warum ist die Geschäftsführung von 24/7 abgewichen?

7. Gynäkologie (MVZ) braucht Kontinuität
Aktuell ist die Besetzung der MVZ auch nur eine Interimslösung. Erneut nur ein vage Standortsicherung. Patientinnen werden dadurch verunsichert. Erst am 23. April 2021 kam die Info über die neue Besetzung in der GZ.
7.1. Wie sieht das Zukunftskonzept aus?

8. Konzept für die vorgeschlagenen 30 stationären Betten Welche Patienten können / sollen behandelt werden?
8.1. Wie kann die Behandlung der Patienten ohne die Abdeckung der beiden Fachrichtungen, also internistisch und chirurgisch, erfolgen?
8.2. Wieviel Personal inclusive Nacht- und Wochenenddienste ist dafür vorgesehen?
8.3. Wie soll die Standortleitung aussehen? Ist diese noch attraktiv?

9. Ambulanzen Innere und Chirurgie
Bislang gibt es dazu nur vage Aussagen, da alles in Prüfung ist. Um aber darüber entscheiden zu können, braucht man verlässliche Aussagen, braucht man Zahlen, Daten, Fakten.
9.1. Können die bestehenden Ambulanzen in jedem Fall weiterbetrieben werden?
9.2. Wenn nicht – welche Konsequenzen würde das nach sich ziehen?

10. Onkologische Ambulanz
Kann eine onkologische Ambulanz in jedem Fall weiterbetrieben werden, wenn es keine bettenführende Station gibt?
10.1. Auch eine onkologische Ambulanz braucht generell Patienten-Zuweisungen aus der KaE. Wird es dazu eine Vereinbarung geben?

11. Pneumologie
Welche Voraussetzungen sind für die Implementierung einer Pneumologie erforderlich?

12. Marktanteile
Im 3. Gutachten stehen Marktanteile von 30% in Geislingen 50% in Göppingen gegenüber.
Wenn man das Leistungsspektrum beider Häuser und die Angebote beider Häuser betrachtet, sind die 30% anders zu gewichten.
2 Fachrichtungen in Geislingen versus das umfangreiche Leistungsspektrum in Göppingen. Dazu gibt es in der KaE noch die Strahlentherapie, das Cyber Knife und Da Vinci.

13. Sind die Gutachten (noch) umsetzbar?
Von 24/7, von den ersten beiden Gutachten vorgeschlagen, wurde Abstand genommen bzw. musste inzwischen Abstand genommen werden, weil das 3. Gutachten dem widersprochen hat. Vom 3. Gutachter wurde eine geriatrische Klinik empfohlen. Leider hat Curacon sich nicht mit der Situation im Landkreis näher befasst, denn dann wäre dieser Vorschlag nicht gemacht worden.
Sind die „Ergebnisse“ aller Gutachten vertrauenserweckend, vertrauensbildend?
Sind die Ergebnisse verwertbar, wenn die Empfehlungen nicht umgesetzt werden können?

14. Finanzen
Es wird nur betont, dass die HKG ein Drittel der Schuldenverursacht. Es wird nie erwähnt, dass die KaE Zweidrittel der Schulden verursacht. Bei dieser „Rechnung“ wird auch nicht offengelegt, wie diese Zahlen zustande kommen.
14.1. Ist es richtig, dass Leistungen, die in der Helfenstein-Klinik erbracht worden sind, in der KaE abgerechnet werden?

15. Investitionen - Sanierungskosten
In der Vergangenheit sind Investitionen in die Helfenstein-Klinik immer wieder verschoben worden.
15.1. Welche Sanierungsmaßnahmen stehen an?
15.2. Wie hoch sind die ermittelten Kosten? Wer hat sie ermittelt?
15.3. Welche Investitionsmaßnahmen sind für die Helfenstein-Klinik vorgesehen?
15.4. Wie hoch sind die ermittelten Kosten? Wer hat sie ermittelt?

16. Unsicherheit bei Hospizplätzen, Kurzzeitpflegeplätze usw…
Es fehlen konkrete Aussagen.
16.1. Wie sieht das Konzept der Geschäftsführung aus?

17. Ladenzeilen
Die Ladenzeile des GHZ ist mit dem Konzept der Helfenstein-Klinik aufgebaut worden.
17.1. Sind mit den Betreibern Gespräche geführt worden?
17.2. Die Betreiber werden teilweise drastisch Kunden verlieren, wenn die bettenführenden Stationen wegfallen.

18. Fluktuation
Wie sind die Zahlen zur Fluktuation bei Ärzten und Pflegekräften?
16.1 Wie sind die Zahlen (je nach Fachdisziplin) in Göppingen?
16.2. Wie sind die Zahlen (je nach Fachdisziplin) in Geislingen?
16.3. Was wird konkret unternommen (seitens der Geschäftsführung, seitens der  Pflegedienstleistung, seitens der Abteilungsleitung), um Abwanderungen zu verhindern?

19. Offene Stellen
Wie viele Stellen bei Ärzten und in der Pflege oder sonstigem Personal sind offen?
19.1. Wie sieht das jeweilige Soll und Ist an beiden Standorten aus?

20. Leasingkräfte
Wie viele Leasingkräfte arbeiten mit welcher Qualifikation jeweils an beiden Standorten und in welchem Einsatzgebiet?
20.1. Welche Kosten fallen regelmäßig an?
20.2. Welche Möglichkeiten mit welchen Mitteln sieht die Geschäftsführung, Anreize zu schaffen, um Personalbindung zu fördern sowie Abwanderung zu vermeiden?

21. Auszubildende
Wie hoch ist die Zahl der Auszubildenden in der Pflege?
21.1. Wie viele bleiben in den AFK?
21.2. Was wird unternommen, wenn Auszubildende nicht in den AFK bleiben wollen? Warum wollen Auszubildende nicht in den AFK bleiben?
21.3. Wie ist die Übernahmequote an anderen Kliniken?

22. ÖPNV
In welchem Umfang (logistisch) ist die Anbindung der Raumschaft Geislingen / oberes Filstal an die KaE möglich? Gibt es dazu konkrete Vorschläge (Linien und Kosten)?

23. Praxisklinik
Wie kann eine Praxisklinik funktionieren, wenn selbst die ambulanten OP-Säle nicht mehr in Betrieb sind?

24. Konzepte, Strategien und Erfahrungen
24.1. Warum wurde die Medizinstrategie nicht umgesetzt?
24.2. Wie sollen in Zukunft Ziele und Strategien umgesetzt und erreicht werden, da sie bisher weder umgesetzt noch erreicht worden sind? (Die stationäre Versorgung an der Helfenstein-Klinik ist Zielvorgabe.)
24.3. Wie kann in Anlehnung an Erfahrungen und Konzepte anderer Träger, auch privater Träger, die Helfenstein – Klinik weitergeführt werden?
24.4. Welche finanziellen Folgen hat dies perspektivisch?
24.5. Welche Herauslösung von (Teil-)Fachbereichen, geführt von Oberärzten, geleitet vom Chefarzt in der KaE, in die Helfenstein – Klinik ist machbar?
24.6. Mit welchen Modellen und Projekten kann das dafür notwendige Personal gewonnen werden?

25. Betriebskonzept
Seit vielen Jahren wird das Betriebskonzept der AFK mit den beiden Standorten KAE und HKG darauf ausgerichtet, ein ausgeglichenes Betriebsergebnis zu erreichen. Hierbei wurde in den letzten Jahren für sehr viel Honorar Prof Wallwiener herangezogen. Das Ziel wurde bisher nicht erreicht. Es ist (aktuell) nicht ersichtlich, ob und wenn ja wann es erreicht werden kann.
25.1. Was sind die Gründe für diese Zielvorgabe?
25.2. Wurde diese Zielvorgabe als Grundlage der Landesförderung von Seiten der GF
angeboten bzw vom SM gefordert bzw vom Landrat / vom Kämmerer vorgegeben, um
den vom RP vorgegeben Kreditrahmen von 100 Mio € gewährleisten zu können?

FAZIT:
Gesundheitsversorgung ist das Angebot an Gesundheitseinrichtungen, -produkten und
-dienstleistungen, das in einem bestimmten Gebiet, hier im Landkreis Göppingen, zur Verfügung steht.
„Die Landkreise spielen im Gesundheitswesen eine wichtige Rolle: Sie sind Träger des Sicherstellungsauftrags für die stationäre medizinische Versorgung, Träger von Krankenhäusern, des öffentlichen Gesundheitsdienstes und fast überall auch Träger des Rettungsdienstes sowie wichtige Akteure im Bereich der Prävention und Gesundheitsförderung.“ (Quelle: Deutscher Landkreistag)

Für die Raumschaft Geislingen / oberes Filstal bedeutet die geplante Strukturänderung eine deutliche Verschlechterung der Gesundheitsversorgung.
Mit welcher Strategie, mit welchem Konzept wollen Landrat und Geschäftsführung dafür Sorge tragen, dass es zu keiner Verschlechterung kommt? Wie sieht das Konzept einer Gesundheitsversorgung mit kurzen Wegen für die Raumschaft Geislingen / oberes Filstal aus?